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Coaching - Synonym oder Alleinstellungsmerkmal?Der Coachingmarkt und das Verständnis von Coaching ist nicht einheitlich definiert oder geregelt. Viele Varianten von Coachingverständnissen werden im Markt angeboten und gehandelt. Selbst ein bekannter Verband, wie der der Supervisoren (www.dgsv.de) erklärt, dass es keinen Unterschied zwischen Supervision und Coaching gibt. Stimmt das wirklich? Dienstleistungen und Produkte müssen sich, wenn sie in ihrer Wirksamkeit wahrgenommen werden wollen, unterscheiden - sowohl aus Sicht des Marketings als auch aus Sicht des Konsumenten. Wenn wir Coaching schreiben, ist auch Coaching drin. Wir wollen uns klar unterscheiden und das Alleinstellungsmerkmal (USP) von Coaching verdeutlichen:
Dies hat dann zur Folge, dass ein Coach nicht berät, nicht trainiert, nicht "Richtigkeit" controllt, keinen Rat aus seiner Erfahrung gibt, keinen Einfluss auf Entscheidungen eines Anderen zu seiner Anerkennung nimmt, keine vermutete oder denkbare Lösungen anbietet oder initiiert. Das Alleinstellungsmerkmal von Coaching ist der bereitgestellte "Organisationsrahmen/Coachingprozess", der konsequent dem Anspruch "Hilfe zur Selbsthilfe" und der Erkenntnis "Die Lösung liegt im Coachee" gerecht wird. Unterschiede im CoachingverständnisDas Thema Coaching wird in der Praxis sehr unterschiedlich gedeutet. Oft wird es als Synonym für Beratung, Training, Führung, Supervision, Mentoring udgl. genutzt.Einen Maßstab oder eine allgemein anerkannte Definition für "richtiges" oder "falsches" Coaching gibt es nicht. Grundsätzlich unterscheiden sich Coachingverständnisse, basierend auf einem konkreten Menschenbild, in dem,
Wir verstehen Coaching so, dass Coaching eine gedanklich geklärte und emotional gewollte nachhaltige Selbstlernkonzeption des Coachee, der Gruppe oder des Teams für zukünftiges Handeln in thematischen Kontexten erreicht. Der zentrale Unterschied zu anderen Coachingverständnissen ist darin begründet, dass ein Systemisch-konstruktivistischer Managementcoach - www.hamburger-schule.com - Coaching nicht als Beratung auf Prozessebene oder Toolsammlung für eine individuelle Verwendung im Gesprächsverlauf begreift, sondern Coaching als themendefinierten Kontext. Der Coach verantwortet den Coachingprozess und vereinbart den Kontext mit seinem Coachee. Menschenbild und werteorientiertes HandelnUnser Menschenbild leitet sich aus dem Humanismus, dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und dem Konstruktivismus ab.Ausdruck dieses Menschenbildes ist die Orientierung an vier zentralen, nicht verhandelbaren, Grundwerten, die uns als Coach in unserem Verhalten leiten: FREIHEIT, d.h. der Coachee (die Gruppe, das Team) hat zu jedem Zeitpunkt in der Zusammenarbeit mit seinem Coach die Möglichkeit, aber auch die Verantwortung, eigene Zusammenhänge zu bilden und daraus Handlungen abzuleiten, mit denen er zukünftig erfolgreich ist. FREIWILLIGKEIT, d.h. der Coachee (die Gruppe, das Team) entscheidet selbst, was er verändern will, welches Ziel er damit verfolgt und welchen Weg er dazu einschlagen wird. SELBSTSTEUERUNG, d.h. der Coach sieht seinen Coachee (die Gruppe, das Team) so, dass er ihm zutraut, Veränderungs- anforderungen selbst zu erkennen und sich selbst so zu steuern bzw. zu organisieren, dass er ihnen erfolgreich begegnet. RESSOURCENVERFÜGUNG, d.h. d.h. der Coach sieht seinen Coachee (die Gruppe, das Team) so, dass er ihm zutraut, selbstständig Zugriff auf die Ressourcen, die er für eine erfolgreiche Veränderung benötigt, zu haben und seine Ressourcen in Bezug auf die Anforderungen seines Themas selbst organisieren kann. Die konsequente Orientierung an diesen Werten garantiert, dass systemisches Management Coaching zu keiner Zeit manipulativ ist und dem Coachee eine erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht. Orientierung an den PersönlichkeitsrechtenDer Ursprung des Coaching kann im allgemeinen Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 i.V.m. 1 Abs. 1 GG zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gesehen werden. Es schützt nicht nur den individuellen Achtungsanspruch einer Person sondern auch die individuelle Lebensgestaltung. Dieses Freiheitsgrundrecht leitet sich aus der allgemeinen Handlungsfreiheit des Art. 2 Abs. 1 GG und der Menschenwürde aus Art. 1 Abs. 1 GG ab.Berücksichtigung des KonstruktivismusJeder Mensch bewertet die Zusammenhänge und Abhängigkeiten eines Themas aus dem heraus, was ihm persönlich in Bezug einen erfolgreichen Umgangs mit diesem Thema von Bedeutung ist. Hinter dieser Bewertung stehen Faktenwissen, reflektierte Erfahrungen, Motive, Werte, Bedürfnisse, Gefühle und Begabungen (Intelligenzien), auf der Basis des eigenen Wahrnehmungsvermögens. Der Mensch konstruiert sprichwörtlich "seine" Wirklichkeit. Maturana versus LuhmannSystemische Coachs gibt es viele. Was aber ist eigentlich mit "systemisch" gemeint und wie wird es von den Coachs legitimiert? Hat dieses Verständnis und seine Legitimation Einfluss auf das Handeln des Coach in der Beziehung Coach - Coachee?Umberto Maturana, chilenischer Biologe und Epistomologe versteht Lebewesen als Beobachter ihres Umfeldes. "Alles was gesagt wird, sagt ein Beobachter zu einen Beobachter, der er auch selbst sein kann". Und "Erkennen ist Tun und Tun ist erkennen". Maturana versteht sich nicht als Konstruktivist und sieht seine Erkenntnis, dass Lebenwesen durch ihr Verhalten sich selbst erhalten wollen (Autopoieses) nicht als Ausdruck einer Systemtheorie. Insofern nimmt Maturana nur zur Kenntnis, dass beobachtet wird. Er selbst deutet und bewertet diesen Beobachter aber nicht. Ganz anders die Systemtheorie, deren bekanntester Vertreter Niklas Luhmann oft zitiert und in Anspruch genommen wird. Eine Systemtheorie (es gibt viele Systemtheorien, nicht nur die von Luhmann) wird immer dann zu einer Theorie, wenn durch feststellbare Unterscheidungen von Einheiten (System und Umwelt) ausgegangen werden kann. Jede Systemtheorie bedarf eines Beobachters, der die Unterscheidungen von System und Umwelt beobachtet. Wenn man wissen will, was er beobachtet, bedarf es eines Beoachters, der den Beobachter beobachtet in seiner Beobachtung von Unterschieden. (Beobachter 2. Ordnung). Der Beobachter kann nun wiederum nur beobachten und deuten was sein eigenes Wahrnehmungsvermögen ermöglicht. System bedeutet das Zusammengesetzte. Die Verwendung des Adjektiv "systemisch" will darauf hin deuten, dass sich der Blick und seine Deutungen an Zusammenhängen orieniert. Wir als systemische Management Coachs arbeiten systemisch in dem wir den Coachee als Beobachter seines Systems (Kontext) agieren lassen. Wir sind keine Beobachter, die den Coachee beobachten und deuten. Weil wir das Merkmal "systemisch" nicht systemtheoretisch verstehen, können wir für uns auch keine Deutungshoheit für den Coachee ableiten. Die Systemtheorie zielt als Theorie auf wahrheitsfähige Assagen über die Operationsweise von Systemen. Systemische Ansätze zielen auf einen praktischen Umgang mit Komplexität, der sich an gewählten Werten prüfen lassen muss. ProzessorientierungWird die Struktur des Handelns interaktiv aus dem Geschehen im Coaching abgeleitet, so besteht grundsätzlich die Gefahr, dass die Struktur aus der konstruktivistischen Bewertung des Coachs entsteht und damit dem folgt, was der Coach selbst für seinen Cochee (die Gruppe/das Team) als wichtig erachtet. Zusammenspiel von Deduktion und Induktion und daraus abgeleitete ReflexionsfragenBietet der Coach das Ergebnis seiner Bewertung seinem Coachee zur Reflexion an (Bsp.: "Mal angenommen, Sie würden mehr delegieren, welchen Vorteil hätten Ihre Mitarbeiter dadurch?"), so wird der Coachee nur über diesen angebotenen Zusammenhang reflektieren und ihn nach seinem emotionalen Nutzen bewerten. Er schließt weder (induktiv) auf generelle Zusammenhänge, noch hat er die FREIHEIT, die vom Coach zur Bewertung verwandte Struktur selbst zu verwenden und daraus (deduktiv) eigene Erkenntnisse abzuleiten.Ein Systemisch-konstruktivistischer Managementcoach - www.hamburger-schule.com - bietet in jeder Phase des Coachingprozesses abstrakte Strukturen an, aus denen der Coachee (die Gruppe, das Team) selbst konkrete Erkenntnisse für sein konkretes Thema ableitet (Deduktion). Diese abgeleiteten Erkenntnisse wiederum nutzt der Coachee, um konkrete Zusammenhänge in Bezug auf sein Thema zu erkennen (Induktion). Die Möglichkeit, neben dem Coachingprozess auch die im Coaching verwandten abstrakten Strukturen (Modelle, Theorien, Axiome) nach dem Coaching als Coachee selbst zu verwenden ermöglicht eine erfolgreiche "Hilfe zur Selbsthilfe". Beratende und/oder unterstützende Coachingverständnise leiten sich aus einem systemtheoretischen Verständnis (Beobachter des Beobachter) ab. Hier ist der Coach der Beobachter/Deuter des Coachee als Beobachter. Deshalb belegen wir so ein Coachverhalten mit dem Begriff "autoritär". Autoritär kommt aus dem Französischem und meint "sich bevollmächtigen". Orientierung an wissenschaftlichen ErkenntnissenDer Coachingprozess und alle vom Systemisch-konstruktivistischen Managementcoach - www.hamburger-schule.com -® verwandten Modelle, Theorien und Axiome basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
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